Sechs Wochen am Puls der Deutschen Bundespolitik
Praktikumsbericht von Jurastudentin Charlotte Maas
Als Praktikantin im Abgeordnetenbüro von Ansgar Heveling hatte ich sechs Wochen lang die einmalige Gelegenheit die staatsrechtliche Seite unseres Rechtssystems im Bundestag aus nächster Nähe kennen zu lernen. „Kein Staat kann ohne Recht, kein Recht ohne Staat bestehen.“ – Mit diesen Worten beschrieb schon im 13. Jahrhundert Thomas von Aquin das enge Verhältnis zwischen der gesetzgebenden Instanz und dem geltenden Recht. Als Jurastudentin beschäftige ich mich tagtäglich mit der Anwendung von Gesetze. Aus diesem Grund war es für mich etwas sehr besonderes, einen so weitreichenden Einblick in den Prozess der Gesetzgebung aus rechtspolitischer Perspektive zu erhalten.
Die Arbeitsatmosphäre in den Gebäuden des Deutschen Bundestages hat mich von Beginn meines Praktikums an beeindruckt. Die Gebäude des Jakob-Kaiser-Hauses, des Bundestages und des Paul-Löbe-Hauses sind hell und einladend gestaltet. An vielen Stellen ergeben sich nebenbei großartige Blicke auf das Regierungsviertel.
Da vier von sechs Wochen meines Praktikums Sitzungswochen des Bundestages waren, habe ich eine besonders arbeitsintensive und infolgedessen auch interessante Zeit für mein Verwaltungspraktikum abgepasst. Obwohl die eng getakteten Sitzungswochen für Herrn Heveling und seine Mitarbeiter eine besonders arbeitsreiche Zeit waren, haben sich alle im Büro sehr darum bemüht, mir einen bestmöglichen Einblick in die Arbeitsweise des Deutschen Bundestages zu gewähren.
Zu meinen wöchentlichen Terminen gehörten die regelmäßigen Sitzungen des Rechts- sowie des Kulturausschusses und die dazugehörigen AG-Sitzungen der CDU-CSU-Fraktion. Hier wurden zu dieser Zeit spannende und teils auch brisante Themen wie die Einführung der Straßenverkehrsmaut auf den Deutschen Autobahnen, die Verschärfung der Ausreisebestimmungen für potentielle Terroristen oder die umfangreiche Reform des Urheberrechtes zur Anpassung an die Veränderungen im Onlinebereich diskutiert. Weiterhin durfte ich an mehreren Informationsveranstaltungen der Fraktion teilnehmen sowie Herrn Heveling und seine Büroleiterin Eva Keldenich zu diversen Terminen begleiten.
Im Abgeordnetenbüro von Herrn Heveling habe ich zahlreiche Aufgaben übernommen, um die Mitarbeiter im Büro bei Ihrer Arbeit bestmöglich zu unterstützen. Zu meinen Tätigkeiten gehörte die tägliche Bearbeitung der ein- und ausgehenden Post, juristische Recherchearbeit zu unterschiedlichen Themen sowie das Verfassen von Antwortentwürfen zu den vielen Anfragen, die das Büro von Herrn Heveling aus dem Wahlkreis und der übrigen Bundesrepublik täglich erreichen. Da ich selbst aus Meerbusch komme, lag mir die Beantwortung der Bürgeranfragen aus dem Wahlkreis besonders am Herzen.
Letztlich hat auch das umfangreiche Praktikantenprogramm der CDU-CSU-Fraktion maßgeblich dazu beigetragen, dass ich eine abwechslungsreiche und spannende Zeit in Berlin verbracht habe. Jede Woche konnte ich gemeinsam mit anderen Praktikanten der Fraktion an vielfältigen Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Besichtigungen teilnehmen. Zu meinen persönlichen Höhepunkten dieses Programms gehörten das Treffen mit Bundesfinanzminister Schäuble und die anschließende Diskussion zum Thema Griechenlandpolitik, die Besichtigung des ehemaligen Staatssicherheitsgefängnisses in Berlin Hohenschönhausen mit Zeitzeugengespräch sowie die Besichtigung des ARD-Hauptstadtstudios.
Insgesamt war mein Praktikum in Berlin eine enorme Bereicherung und ich danke Herrn Heveling und allen Mitarbeitern noch einmal für die angenehme Zusammenarbeit. Ich kehre mit wertvollen Erfahrungen nach Münster zurück und werde die rechtspolitischen Aspekte meines Studiums zukünftig aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Letztlich kann ich jedem Jurastudenten und auch Studenten aus anderen Studiengängen ein Praktikum dieser Art nur empfehlen.27