Sechs Wochen im Zentrum Berlins am Puls der Politik
Mein Name ist Lena Roder, und ich bin 22 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Krefeld. Seit Oktober 2015 lebe ich in Bonn und studiere dort mittlerweile im 7. Semester Jura. Ein Verwaltungspraktikum hat generell eher den Ruf, etwas träge und nicht sehr aufregend zu sein. Um der Verwirklichung dieses Klischees zu entgehen, entschied ich mich, das Praktikum im Bundestag zu machen. Natürlich sind solche Praktikumsplätze heiß begehrt, weshalb ich letztendlich noch 16 Monate warten musste, um endlich nach Berlin kommen zu können.
Was soll ich sagen, das Warten hat sich gelohnt.
Natürlich ist es sehr aufregend, wenn man die Möglichkeit bekommt, den Mittelpunkt der Demokratie hautnah miterleben zu dürfen. Jedenfalls, meine anfängliche Aufregung verflog innerhalb von Sekunden, als ich von Herrn Hevelings Mitarbeitern freundlich empfangen wurde und mir einige Räumlichkeiten gezeigt wurden. Meine restliche Aufregung blieb wahrscheinlich die ganzen sechs Wochen lang; man könnte ja irgendwo ein prominentes Gesicht entdecken!
Da ich in einer sitzungsfreien Woche mein Praktikum begann, war es eher ruhig, und ich hatte die Möglichkeit, mich im Büro und in Berlin selbst erstmal zurecht zu finden.
In der zweiten Woche ging es dann aber los. AG Sitzungen, Ausschuss-Sitzungen, Plenarsitzungen, zu allen möglichen Veranstaltungen durfte ich mitkommen. Besonders spannend wurde es natürlich, wenn Herr Heveling selbst in einem Ausschuss sein Wissen kundtun durfte oder während einer Plenarsitzung eine kurze Rede hielt. Ich bekam mit, wie eine solche Rede zustande kam oder wie viel Recherche betrieben werden musste, um sich angemessen auf AG oder Ausschuss Sitzungen vorzubereiten. Dabei wurde ich stets mit in die Arbeit einbezogen und durfte mich in die verschiedensten Themen einlesen, um für die nächste AG oder Ausschusssitzung vorbereitet zu sein. Da Herr Heveling als Justiziar der CDU/CSU Fraktion automatisch im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz sitzt, bekam ich vor allem die große Diskussion über die Änderung des § 219a StGB (Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft) live mit. Gerade als Jurastudentin beeindruckten mich die juristischen Diskussionen zu neuen Gesetzen in diesem Ausschuss.
Was ich auch als sehr aufregend empfand, waren die Debatten über die neue Urheberrechts-Richtlinie mit dem heiß umstrittenen „Upload-Filter“. Da Herr Heveling, als Experte für das Urheberrecht mitten im Geschehen war, kamen täglich neue Anfragen und Aufträge ins Büro.
In der dritten Woche wurde es für mich dann auch etwas stressiger, denn das Praktikantenprogramm der CDU/CSU Fraktion begann. Dabei wurden nicht etwa nur langweilige Vorträge gehalten; wir wurden durch den Bundesrat und durch das Bundeskanzleramt geführt oder durften an Diskussionsrunden mit Wolfgang Schäuble oder Ralph Brinkhaus teilnehmen. Dabei wurde allerdings nicht nur über Politik geredet, auch die Story des letzten Kinobesuchs mit Kanzlerin Merkel blieb nicht aus. Während der Sitzungswochen, von denen ich ganze drei Stück miterleben durfte, war es etwas schwierig alle Veranstaltungen unter einen Hut zu bekommen. Teilweise überschnitten sich die Zeiten oder es waren schon alle Teilnehmerplätze belegt. Langweilig wurde mir also definitiv nicht.
Jetzt bin ich in meiner letzten Woche angekommen und kann gar nicht glauben, dass sechs Wochen schon wieder vorbei sind. Ich möchte mich ganz herzlich bei Herrn Heveling bedanken, für diese super Chance, einen so tiefen Einblick in die parlamentarische Arbeit haben zu können. Besonders möchte ich aber auch Herrn Hevelings Mitarbeitern danken, die mich überall hin mitgenommen haben, mir stets geholfen haben und vor allem meinen Büroalltag immer wieder versüßt haben. Ich habe diese sechs Wochen wirklich sehr genossen und hoffe, dass Herr Heveling und sein Team genauso bleiben wie sie sind!