So spannend kann ein Verwaltungspraktikum sein

So spannend kann ein Verwaltungspraktikum sein

So spannend kann ein Verwaltungspraktikum sein

Mein Name ist Jonathan Broer, ich bin 21 Jahre alt und komme aus Kaarst. Zurzeit studiere ich Rechtswissenschaften im 8. Semester an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Ich hatte die einmalige Gelegenheit, in den vergangenen sechs Wochen mein Verwaltungspraktikum im Rahmen des Jurastudiums im Bundestagsbüro von Ansgar Heveling zu absolvieren.

Ich will es vorsichtig ausdrücken: Verwaltungspraktika zählen bei Jurastudierenden nicht unbedingt zu den beliebtesten Tätigkeiten. Als ich jedoch vor einiger Zeit erfuhr, dass man auch bei Parlamentsabgeordneten, die gleichzeitig Volljuristen sind, das Verwaltungspraktikum absolvieren kann, habe ich mich umgehend bei Herrn Heveling um einen Praktikumsplatz beworben. Dies sollte sich als die absolut richtige Entscheidung herausstellen. Im Nachhinein hätte ich mir kein spannenderes und abwechslungsreicheres Praktikum vorstellen können.

Ich engagiere mich zwar selbst bislang nicht politisch, bin aber sehr politisch interessiert. Gibt es also einen besseren Ort als den Deutschen Bundestag, um Politik hautnah mitzuerleben?

Gleich an meinem ersten Tag bekam ich einen umfassenden Eindruck davon, was mich in den kommenden Wochen erwarten würde. Nachdem ich am Empfang die Sicherheitskontrolle passiert hatte, wurde ich auch schon sehr freundlich von der Büroleiterin Herrn Hevelings empfangen. Sie zeigte mir zunächst das Abgeordnetenbüro mit tollem Ausblick über halb Berlin sowie meinen Arbeitsplatz für die folgenden sechs Wochen. Direkt im Anschluss folgte eine Führung durch die zentralen Bereiche des Bundestags. Sie erklärte mir ein wenig zur Historie des Gebäudes und erläuterte mir Hintergründe zu den zahlreichen Kunstwerken innerhalb des Bundestags. Erst da wurde mir bewusst, wie groß der Deutsche Bundestag tatsächlich ist, und wie viele Gebäude insgesamt dazu gehören. Von den unzähligen neuen Eindrücken nahezu überwältigt, bekam ich gegen Ende des ersten Tages bereits meine erste Aufgabe. Ich sollte mich mit einer doch recht komplexen Bürgeranfrage auseinandersetzen und zu dem Thema recherchieren.

Nach diesem ersten Tag stand für mich fest: Das wird eine spannende und aufregende Zeit und mit Sicherheit kein „gewöhnliches“ Praktikum.

Was mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war: Ab der darauffolgenden Woche, die gleichzeitig auch die erste Sitzungswoche nach der Sommerpause sein sollte, startete auch das sogenannte Praktikantenprogramm der CDU-/CSU-Fraktion. Dahinter verbirgt sich eine Reihe von Veranstaltungen, die wir Praktikanten während unserer Zeit im Bundestag wahrnehmen können. Besondere Highlights waren Diskussionsrunden mit hochrangigen Unionspolitikern wie z.B. Dr. Wolfgang Schäuble oder Carsten Linnemann, Plenarbesuche von Bundestagssitzungen, eine Informationsveranstaltung vom Bundesnachrichtendienst oder Führungen durch das Kanzleramt und das Berliner Abgeordnetenhaus.

Gleichzeitig fielen noch die klassischen Praktikantentätigkeiten in einem Abgeordnetenbüro an: Ich durfte Herrn Heveling beim Empfang einer Besuchergruppe aus dem Wahlkreis begleiten. Ich durfte an den Bürositzungen von Herrn Heveling inklusive der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Justiziariats teilnehmen. Ich durfte Arbeitsgruppen- und Rechtsausschusssitzungen als Zuhörer beiwohnen.

Abseits der Veranstaltungen, die ich besuchen konnte, gab es natürlich auch im Büro immer etwas zu tun, ob es das Zusammenfassen eines Gutachtens, das Erstellen eines Sachstandes zu einer Anhörung im Kulturausschuss oder eben ein Entwurf für die Beantwortung einer Bürgeranfrage war. Die Aufgaben waren stets abwechslungsreich und interessant. Bei Problemen oder Rückfragen standen die Mitarbeiterinnen von Herrn Heveling immer Rede und Antwort und waren mir behilflich. Zusätzlich gab es einige besondere Erlebnisse, die ich so schnell nicht vergessen werde. Wenn man dem Politiker, der abends noch bei Sandra Maischberger zu Gast war, am nächsten Tag im Aufzug begegnet, ist dies eines davon. Noch besonderer ist es allerdings, wenn einem die Bundestagsrede, die man am Vormittag noch live im Plenum miterlebt hat, abends ausschnittsweise in der Tagesschau präsentiert wird.

Mein persönliches Highlight war jedoch der Besuch des Generalbundesanwalts im Rechtsauschuss. Dort stellte er gleich zu mehreren Themen den aktuellen Ermittlungsstand vor. Dabei ging es u. a. um die Anschläge auf die Nordstream II Pipeline und den Verdacht auf mögliche Kriegsverbrechen in der Ukraine. Dass ich live dabei sein konnte, wie sich der Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages gemeinsam mit dem Generalbundesanwalt mit diesen aktuellen Themen befasst, fand ich als Jurastudent besonders spannend.

Und insbesondere für mein Jurastudium konnte ich einiges mitnehmen. Aufgrund seiner besonderen Rolle als Justiziar der Unionsfraktion konnte ich durch Herrn Heveling detaillierte Einblicke in die Aufgaben eines Juristen in der Politik erhalten. All diese Zusammenhänge, die ich bisher nur vage aus der Vorlesung Staatsorganisationsrecht kannte, durfte ich nun hautnah in der Praxis miterleben. Dieses Praktikum hat mir einmal mehr gezeigt, wie facettenreich das Tätigkeitsfeld von Juristen sein kann.

Abschließend möchte ich mich insbesondere bei Herrn Heveling und seinem gesamten Team sowohl für diese einmalige Gelegenheit bedanken als auch für die Art und Weise, wie herzlich und unkompliziert ich für diese kurze Zeit aufgenommen wurde.