Im Herzen des politischen Geschehens – Mein Praktikum im Deutschen Bundestag

Im Herzen des politischen Geschehens – Mein Praktikum im Deutschen Bundestag

Im Herzen des politischen Geschehens – Mein Praktikum im Deutschen Bundestag

Als Praktikantin im Büro des Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling bekam ich für 5 Wochen die einmalige Gelegenheit im Rahmen meines Jura-Studiums einen Blick hinter die Kulissen des Bundestags werfen zu können. Durch mein Studium hatte ich bereits viel theoretisches Wissen darüber, wie die obersten Organe des Staates funktionieren, erlangt und konnte durch mein Praktikum nun einmal sehen, wie das Staatsrecht in der Praxis funktioniert. Besonders spannend war daher für mich, den Entstehungsprozess von Gesetzen mitzuerleben, statt diese immer nur anzuwenden.

An meinem ersten Tag, nach einem Sicherheits-Check wie am Flughafen und noch voller Unsicherheit was mich erwarten würde,  wurde ich gleich sehr nett von der Büroleiterin, Frau Zielonka, am Eingang des Paul-Löbe-Hauses empfangen und ins Büro gebracht. Dort lernte ich auch gleich die anderen Mitarbeiter von Herrn Heveling kennen und fühlte mich sofort im Büro-Team herzlich aufgenommen. Während meiner Zeit hier herrschte immer ein freundliches Miteinander. Wenn ich Fragen hatte, wurde sich stets die Zeit genommen, diese zu beantworten und auch für kleine Gespräche zwischendurch fand sich immer Gelegenheit. Meine Sorge, mich in der neuen Umgebung nicht zurechtzufinden, schwand daher schnell, auch wenn ich mich anfänglich das eine oder andere Mal in den Gebäuden des Bundestages verirrte. Darüber hinaus durfte ich  Herrn Heveling und seine Mitarbeiter auch abseits der Büro- und Ausschussarbeit zum gemeinsamen Fußball-Schauen bei einer Veranstaltung in der DPG begleiten. Außerdem bekam ich einen Hausausweis mit dem ich während meiner Praktikumszeit alle Gebäude des Bundestages betreten konnte.

Meine täglichen Aufgeben waren oft vielfältig und beinhalteten Recherchearbeit für bevorstehende Termine von Herrn Heveling oder das Schreiben von Antwortentwürfen für Briefe aus dem Wahlkreis. Das Gute daran war, dass die inhaltlichen Themen immer unterschiedlich waren und ich mich so immer mit neuen Dingen befassen konnte. Daneben wurde ich auch in den Umgang mit der täglichen Büroarbeit, welche für mich üblicherweise aus Post sortieren oder kleinere Erledigungen machen bestand, und in die Benutzung der IT eingeführt, so dass ich auch weitestgehend selbstständig arbeiten konnte.

Drei der fünf Wochen, die ich hier verbrachte, waren Sitzungswochen, also Wochen in denen der Bundestag  Plenarsitzungen abhält und die Abgeordneten in ihren jeweiligen Arbeitsgruppen und Ausschüssen zusammenkommen. Somit hatte ich das Glück eine besonders arbeitsintensive Zeit miterleben zu können. Ich durfte mit Herrn Heveling und seinen Mitarbeitern stets Ausschusssitzungen und öffentliche Anhörungen besuchen. Vor allem die Sitzungen im Innenausschuss empfand ich als besonders spannend, da hier viele der momentan politisch besonders relevanten Themen, wie die Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Geschütze oder die Verschärfung des Strafrechts für Straftaten gegen Vollstreckungsbeamte behandelt wurden. Aber auch im Kultur- und Medienausschuss, dem zweiten Ausschuss, dem Herr Heveling angehört, wurden brisante Themen wie z.B. die Eindämmung von Fake-News diskutiert, wodurch ich wirklich das Gefühl hatte, mitten im Herzen des politischen Geschehens zu sein. Auch in den AGs gab es interessante Besucher, die angehört wurden, so kam einmal der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei zu einer Sitzung.  Außerdem hatte ich die Möglichkeit auch einmal eine Debatte im Bundestag zur Änderung des Waffenrechts mitzuerleben.

Jenseits der Tätigkeiten im Büro bietet die CDU/CSU-Fraktion ihren Praktikanten auch ein umfangreiches Programm an, um Berlin und den Bundestag besser kennenzulernen, was mir obwohl ich dort lebe, die Möglichkeit bot, nochmal Neues zu erleben. So konnte man  den BND besuchen, an einer Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen teilnehmen oder mit Politikern diskutieren.

Zum Schluss lässt sich sagen, dass ich meine Zeit hier sehr genossen habe und eine Menge interessante Einblicke in die Arbeit eines Abgeordnetenbüros und in das tägliche politische Geschehen der Bundesrepublik bekommen habe. Mein Praktikum war für mich sehr lehrreich und voller neuer Erfahrungen. Ich möchte mich sehr herzlich bei Herrn Heveling bedanken, der mir das ermöglicht hat, und bei Frau Zielonka und den anderen Mitarbeitern, die mich sehr freundlich aufgenommen haben.

Louisa Fischer